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Infos rund um die Themen Sehschwächen & Schielen
und deren Behandlungsmethoden

Amblyopie ("Schwachsichtigkeit")
Bei einer funktionellen Schwachsichtigkeit (Amblyopie) liefert ein Auge weniger scharfe Bilder ans Gehirn als das andere. Das Gehirn bevorzugt dann das stärkere Auge und die Sehfähigkeit kann sich nicht richtig entwickeln. Das Ergebnis ist dann eine Beeinträchtigung des Sehens, durch eine (meistens noch zunehmende) Verschlechterung der Sehschärfe eines Auges. Diese Verminderung der Sehschärfe lässt sich nicht durch eine Brille oder Kontaktlinsen korrigieren!
Amblyopien entstehen (meistens) schon in der frühkindlichen Entwicklungsphase. 
Ursachen können z.B. eine organische Störung (angeborene Linsentrübung) oder eine Ptosis sein ("Deprivations-Amblyopie"), eine einseitige Schielerkrankung ("Suppressions-Amblyopie") oder eine hochgradige Fehlsichtigkeit eines Auge (Kurz- oder Weitsichtigkeit) und der fehlende Sehreiz von diesem Auge ("Refraktions-Amblyopie") sein.

Wird eine Amblyopie frühzeitig erkannt, ist eine Behandlung dieser Sehschwäche in den meisten Fällen besonders erfolgreich. Meist bietet sich eine Therapie mit Augenpflastern ("Okklusionstherapie") zur Behandlung an. 

Übrigens hat sich in den letzten Jahren auch bei der Behandlung der Amblyopie in der Forschung einiges getan!
Neben neuen Therapieformen (z.B.
Apps), gibt es mittlerweile auch zahlreiche Forschungsberichte, dass eine Behandlung nicht (wie früher stets angenommen) nur bis zum achten Lebensjahr erfolgsvorsprechend ist! Eine erfolgversprechende Therapie kann auch bei einem später Therapiebeginn erst im Teenager-Alter möglich sein und sollte auf keinen Fall unterversucht bleiben! Auch bei uns gibt es hierzu schon einige Erfolgsgeschichten (bei Fragen könnt Ihr uns gerne mailen). 
Auch sollte eine
erfolgreiche Therapie, zur Vermeidung häufig vorkommender Rezidiven ("Rückfällen"), durchaus bis ins höhere "Teenie-Alter" fortgesetzt und weiterhin durch regelmäßige Kontrollen in der Sehschule begleitet werden!

Strabismus ("Schielen")
Beim Schielen ("Strabismus") unterscheidet man zwischen Innenschielen bzw. Einwärtsschielen ("Esotropie"), Außenschielen ("Exotropie"), Höhenschielen ("Hypotropie"), temporäres ("latentes Schielen") oder dauerhaftes Schielen. 

Die Formen und auch die Ursachen des Schielens sind vielfältig. In Mitteleuropa leiden aber ca. 6 % der Bevölkerung unter einer Fehlstellung der Augen. Bei Betroffenen unterscheiden sich die Blickrichtungen der Augen, sodass Seheindrücke nicht zu einem Bild verschmelzen können – und das führt zu Konzentrationsproblemen, brennenden Augen, Kopfschmerzen, Problemen beim Lesen & Co. Tritt das Schielen schon von Geburt oder in der frühen Kindheit auf, entwickelt sich auch fast immer zusätzlich eine Amblyopie. 

Okklusionstherapie 
("Augenpflaster-Therapie")
Die Okklusionstherapie ist die am meisten zur Behandlung oder auch Prophylaxe ("Vorbeugung") der Amblyopie eingesetzte Behandlung. Ziel der Therapie ist die Verbesserung (idealerweise Normalisierung) der Sehschärfe und der korrekten Zusammenarbeit beider Augen. 
Die Pflastertherapie wird durch den Augenarzt und/oder die Orthoptistin eingeleitet und engmaschig überwacht, weswegen während der Behandlung regelmäßige Besuche in der Praxis/Sehschule notwendig sind. Die Therapie wird immer ganz individuell auf den Patienten und dessen Erkrankung abgestimmt. Je nach Alter und vorhandener Sehschärfe wird das gute Auge stunden- oder auch tageweise mit einem Augenpflaster abgeklebt, was zu einer Sehverbesserung des schwächeren Auges führt.    

Häufig wird neben einer reinen Okklusionstherapie auch zuerst eine Brille verordnet, um Sehfehler zu korrigieren. Daher ist es besonders wichtig, dass die Brille dann auch immer zusammen mit dem Augenpflaster getragen wird. Es ist ein Irrglaube, dass das Auge noch mehr trainiert wird, wenn man das Augenpflaster ohne die Brille trägt - das stimmt nicht!

Auch wenn die Okklusionstherapie (gerade am Anfang) extrem nervig und unangenehm sein kann 

(man hat ja plötzlich sein "gutes" Auge zugeklebt), ist sie immer noch die effektivste Methode, um eine Schwachsichtigkeit zu reduzieren, oder verhindern!

Die Pflasterhersteller bieten u.a. tolle Poster an, 

auf die man seine getragenen Augenpflaster, zur besseren Motivation aufkleben kann. So kann man immer sehen, wie konsequent man seine Augenpflaster schon getragen hat!

Sollten die Augenpflaster allerdings (meist zu Beginn der Therapie) überhaupt nicht akzeptiert werden, oder es zu starken Hauptprobleme kommen, gibt es auch noch einige Alternativen zur klassischen Pflaster-Behandlung.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Augentropfen
Sollte das Augenpflaster überhaupt nicht toleriert werden, dann werden zunehmend auch Augentropfen (mit dem Wirkstoff Atropin) eingesetzt.

Sie müssen nach einem vom Arzt/der Orthoptistin verordneten Rhythmus (meistens 2-3x pro Woche) in das besser-sehende Auge gegeben werden. Sie bewirken vorrübergehend, dass sich das Auge im Nahbereich nicht mehr "scharf stellen" kann. Mit dem getropften Auge kann man also z.B. mit dem "guten" Auge nichts mehr scharf lesen. Man ist dann gezwungen, dass andere (sehschwache) Auge im Nahbereich zu benutzen.
 Die Tropfen können (z.B. bei Schulkindern) auch eine gute Ergänzung zu den Augenpflastern darstellen, wenn das Augenpflaster zur Schule ungern getragen wird. 
es ist keine Kooperation des Patienten nötig - wenn das Auge einmal getropft ist (was man am besten abends im Bett, oder morgens direkt zum aufwachen macht) - muss er das schwächere Auge für die kommenden Stunden/Tage benutzen.

Ein Nebeneffekt dabei ist allerdings (besonders im Sommer) die erweiterte Pupille, weshalb das Auge etwas lichtempfindlich sein kann. Eine Sonnenbrille schafft aber Abhilfe!

Brillenfolie
Eine weitere Möglichkeit zur Okklusions ("Abdeckung") des guten Auges kann eine Folie sein, die durch den Optiker auf das Brillenglas des sehstärkeren Auges geklebt wird. Diese Art wurde vom Schweizer Augenarzt Prof. Bangerter im letzten Jahrhundert erfunden und wird daher auch als "Bangerter-Folie" bezeichnet. 
Die Folien gibt es  in einfarbig (auch mit Motiven), also völlig lichtundurchlässig, und in verschiedenen lichtdurchlässigen Stufen (0,1 - 0,8) - dieser Wert gibt jeweils an, wie stark die Folie die Sehkraft vernebelt (mit einer Folie 0,1 ist also noch ungefähr 10% Sehkraft übrig).
Bei der Verwendung der Folien ist allerdings Vorsicht geboten, denn je nach Größe der Brille kann msn damit auch ganz leicht schummeln. Im Übrigen kommt, im Gegensatz zum Augenpflaster, weiterhin Licht ans Auge. Die Folien werden daher nur bei einer geringfügigen Amblyopie oder am Ende der Therapie als sogenannte "Ausschleichokklusion" eingesetzt.

Brillenklappe ("Stoffpatch")
Zunehmende Beliebtheit, vor allem bei jungen Patienten, hat auch der sogenannte Stoff-Patch oder Brillenklappe. Dabei wird ein Brillenglas mit einer Klappe aus Stoff oder Filz abgedeckt. Diese Methode ist ebenfalls sehr hautfreundlich. Nachteil ist dabei allerdings auch, dass die Chance zum Schummeln deutlich höher, als bei Augenpflastern ist! Außerdem sind die Klappen meistens recht groß und damit sehr auffällig,

Mittlerweile gibt es jedoch auch ein paar Hersteller, die wirklich stylische und coole Klappen für die Brille herstellen 😎

 


Hyperopie ("Weitsichtigkeit")
Weitsichtige Menschen sehen nahe Gegenstände unscharf, weit entfernte Gegenstände hingegen scharf und deutlich. Bei kleineren Kindern ist Weitsichtigkeit nicht ungewöhnlich und muss bis zu einem gewissen Maß auch nicht besorgniserregend sein. Im Rahmen der Entwicklung des Auges verschwindet die Weitsichtigkeit im Normalfall wieder von allein.
Bei vielen Kindern wird die Weitsichtigkeit auch erst spät und durch Zufall entdeckt, weil sie damit im alltäglichen Leben keinerlei Probleme haben. Das Auge von jungen Menschen ist nämlich noch sehr flexibel und kann sich (trotzdem) scharf stellen.
Eine stärkere Weitsichtigkeit sollte jedoch besser durch eine Brille ausgeglichen werden, um Beschwerden wie Kopfschmerzen zu vermeiden. Zu dem kann sich bei einem zu großen Unterschied zwischen den beiden Augen (wenn z.B. die Sehschwäche nur auf einem Auge auftritt) auch leicht eine sogenannte Refraktors-Amblyopie bilden!
Ein Besuch in der Sehschule sollte daher für betroffene Kinder und Jugendliche von Zeit zu Zeit erfolgen. 

Kurzsichtigkeit (Myopie)
Die Kurzsichtigkeit ist eine angeborene oder erworbene Fehlsichtigkeit des Auges. Kurzsichtige sehen weiter entfernte Gegenstände undeutlich und verschwommen, erkennen nahe Objekte jedoch problemlos. Die Anzahl der Kurzsichtigen nimmt weltweit zu. In Deutschland ist Schätzungen zufolge schon mindestens jeder Vierte kurzsichtig.

Am Ende der Kindergartenzeit sind die meisten Kinder noch normalsichtig oder leicht weitsichtig. Eine Kurzsichtigkeit bei Kindern tritt dann oft erst nach der Einschulung auf. Man spricht daher auch von einer Schulmyopie. In solchen Fällen setzt eine Kurzsichtigkeit meistens zwischen dem 8. und dem 15. Lebensjahr ein. Je früher sie beginnt, desto höher sind gewöhnlich die erreichten Werte. Jenseits der 20 schreitet die Kurzsichtigkeit meist deutlich langsamer fort.. Bei Kindern lässt sich der Verlauf einer Kurzsichtigkeit nicht voraussagen, ebenso wie nicht zu verhindern ist, dass sie kurzsichtig werden. Allerdings können Eltern die Wahrscheinlichkeit dafür senken: Sie sollten ihre Kinder möglichst viel im Freien aufhalten lassen. Mittlerweile gibt es auch Versuche, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit bei Kindern zu verhindern, oder zumindest zu verlangsamen. Dazu werden u.a. besonders schwach dosierte Atropin-Augentropfen, oder spezielle Brillengläser verwendet. Die Forschung in diesem Bereich befindet sich jedoch noch in den Kinderschuhen.

Grundsätzlich gilt: Ein gutes Sehvermögen ist sehr wichtig!. Eine unkorrigierte Kurzsichtigkeit ist auch ein erhebliches Unfallrisiko im Straßenverkehr. Deshalb muss eine Kurzsichtigkeit gerade bei Kindern unbedingt früh erkannt werden. Eine früher Besuch beim Augenarzt/in der Sehschule ist daher sehr wichtig!

Astigmatismus ("Hornhautverkrümmung")

wird in den kommenden Tagen fortgesetzt... 🤓



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